Beleuchtung am Bildschirmarbeitsplatz – Wohlbefinden und Effizienz im Fokus

Die Beleuchtung am Bildschirmarbeitsplatz ist längst kein Randthema mehr, sondern einer der Schlüsselfaktoren für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und die Identität moderner Arbeitswelten. In einer Zeit, in der hybride und digitale Arbeitsformen zur Normalität gehören, spielt das richtige Licht eine entscheidende Rolle: Es reduziert Ermüdung, stärkt die Konzentration und beeinflusst subtil, wie wir Räume wahrnehmen.

Als Lichtplaner mit Sitz in Berlin und Antwerpen beschäftigen wir uns täglich mit der Frage, wie Beleuchtung weit über reine Funktion hinausgeht, und stattdessen Atmosphären schafft, die Menschen in ihrer Arbeit bestärken.

💡 Warum die richtige Beleuchtung am Bildschirmarbeitsplatz so wichtig ist

Ein Bildschirmarbeitsplatz stellt besondere Anforderungen. Das liegt an der Kombination aus Monitorlicht, natürlichem Tageslicht und künstlicher Allgemeinbeleuchtung. Stimmen die Lichtverhältnisse nicht, führt das schnell zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, trockenen Augen oder nachlassender Konzentration. Gleichzeitig können schlecht geplante Lichtlösungen zu Reflexionen auf dem Bildschirm oder zu starken Kontrasten im Sichtfeld führen, das ermüdet die Augen.

Die Folgen: geringere Produktivität und ein Arbeitsplatz, der eher Belastung als Unterstützung bietet.

Gut geplante Beleuchtung am Bildschirmarbeitsplatz wirkt hier wie ein unsichtbarer Begleiter: schont die Augen und definiert gleichzeitig die Stimmung im Raum.

📐 Die zentralen Anforderungen an Licht am Arbeitsplatz

Bei der Planung achten wir auf drei wesentliche Aspekte, die den Unterschied machen:

  1. Blendfreiheit und Gleichmäßigkeit
    Direkte Blendung durch Leuchten oder Spiegelungen auf dem Bildschirm stören massiv. Blendfreie Leuchten mit optimaler Lichtverteilung und ein gleichmäßiges Helligkeitsniveau im Raum sind daher unverzichtbar. Ein UGR-Wert unter 19 gilt als wichtiger Richtwert für Bildschirmarbeitsplätze (siehe Produktdatenblätter). Entscheidend ist jedoch nicht nur der Wert an sich, sondern auch die konkrete Anwendung: Selbst eine Leuchte mit UGR < 19 kann blenden, wenn sie falsch positioniert wird oder das Verhältnis zur allgemeinen Raumhelligkeit nicht stimmt.

  2. Angepasste Beleuchtungsstärke
    Normen wie die DIN EN 12464 empfehlen für Bildschirmarbeitsplätze eine mittlere Beleuchtungsstärke von 500 Lux. Doch Zahlen allein genügen nicht. Entscheidend ist die Relation von Monitorhelligkeit und Umgebungslicht – damit Augen entspannt bleiben und Kontraste nicht überfordern. Als Lichtplaner sind wir zudem der Meinung, dass es nicht immer notwendig ist, die 500 Lux starr einzuhalten. Unterschiedliche Menschen fühlen sich in unterschiedlichen Lichtstimmungen wohl, so wie manche lieber mit Musik arbeiten und andere in völliger Ruhe. Ähnlich verhält es sich mit der Beleuchtung: Einige bevorzugen helle Umgebungen, andere schätzen gedämpftes Licht für mehr Fokus. Daher berücksichtigen wir in unserer Planung auch die Bedürfnisse neurodivergenter Teams und gestalten Arbeitswelten mit vielfältigen Lichtzonen, von hellen, aktivierenden Bereichen bis hin zu gedimmten Rückzugsorten. So entstehen maßgeschneiderte Lichtlösungen, die Funktionalität, Wohlbefinden und Inklusion miteinander verbinden.

  3.  Lichtfarbe und Dynamik
    Neutralweißes Licht (ca. 4.000 Kelvin) fördert Konzentration und Wachheit. Noch besser ist eine biodynamische Beleuchtung die die Farbtemperatur und Helligkeitändert, und die dem natürlichen Tagesverlauf folgt: morgens aktivierend, mittags klar, abends beruhigend.
    Ein Beispiel von dynamische Beleuchtung ist unser Projekt für Peak Ace in Berlin.
    Zu kaltes Licht (4000K und höher) kann dagegen eine sterile Atmosphäre erzeugen. Wenn nur eine statische Lichtfarbe vorgesehen ist, empfehlen wir häufig 3.000 Kelvin, da Kunstlicht meist dann ins Gewicht fällt, wenn wenig Tageslicht vorhanden ist und ein wärmerer Ton für mehr Behaglichkeit sorgt. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt Am Lokdepot in Berlin Schöneberg mit rein 3000K Beleuchtung: Am Lokdepot — Studio De Schutter

Natürliches Licht und künstliche Beleuchtung im Zusammenspiel

Gerade in Berliner Büros, Fläche im EG, und Homeoffice-Situationen zeigt sich, wie wichtig der Dialog zwischen Tageslicht und Kunstlicht ist. Große Fensterflächen können Flut an Helligkeit bringen, oder störende Blendungen. Deshalb entwickeln wir Konzepte, bei denen Verschattung, Leuchtenplatzierung und Steuerungssysteme zusammenspielen.

Ein durchdachtes System berücksichtigt:

  • die Ausrichtung des Arbeitsplatzes zum Fenster

  • die Tages- und Jahreszeit

  • sowie den Mitarbeitenden (Präferenzen, Diversität)

So entsteht ein Gleichgewicht, das den Raum flexibel begleitet, statt starr zu wirken.

Nachhaltigkeit als Planungsgrundlage

Bei Studio De Schutter verstehen wir Beleuchtung am Bildschirmarbeitsplatz nicht nur als Frage der Ergonomie, sondern auch der Nachhaltigkeit. Energieeffiziente LED-Lösungen, langlebige Komponenten und intelligente Steuerungen helfen, Ressourcen zu sparen. Gleichzeitig vermeiden wir kurzlebige Trends und setzen auf zeitlose, modulare Systeme, und wenn wir können, auch zirkuläre Beleuchtungslösungen.

Ein Beispiel für ein Projekt, bei dem sowohl Tageslicht berücksichtigt wurde, als auch mit wiederverwendeten Leuchten und Sonderleuchten aus Restmaterialien gebaut wurde, ist das Impact Hub in Berlin Neukölln.

Link: Sustainability architectural lighting - Impact Hub Berlin at CRCLR House. — Studio De Schutter

Denn ein Arbeitsplatz, der langfristig funktioniert, stärkt nicht nur das Wohlbefinden der Mitarbeitenden, sondern auch die ökologische Verantwortung des Unternehmens.

✨ Licht als Teil der Unternehmenskultur

Beleuchtung ist immer auch eine visuelle Sprache. Am Bildschirmarbeitsplatz geht es nicht nur darum, die Normen zu erfüllen, sondern auch darum, Identität zu transportieren.

Offene Arbeitslandschaften benötigen andere Lichtkonzepte als konzentrierte Einzelbüros. Kreative Start-ups profitieren von flexiblen, dynamischen Szenarien, während in Kanzleien oder Behörden eine klare, reduzierte Lichtatmosphäre die passende Wirkung erzielt.

Mit Licht lassen sich Werte wie Innovation, Klarheit oder Fürsorge subtil kommunizieren, genau dort, wo Menschen täglich viele Stunden verbringen.

Unser Credo

„Designing light means defining perception.“ Dieser Leitsatz begleitet uns in jedem Projekt. Die Beleuchtung am Bildschirmarbeitsplatz ist für uns nicht nur eine technische Lösung, sondern ein kultureller Beitrag: Sie macht Arbeit menschlicher, fördert Gesundheit und verleiht Räumen eine unverwechselbare Identität.

Fazit: Mehr als nur Licht auf dem Schreibtisch

Die Beleuchtung am Bildschirmarbeitsplatz ist ein zentrales Gestaltungselement moderner Arbeitswelten. Sie beeinflusst Wohlbefinden, Effizienz und Atmosphäre gleichermaßen. Mit einem professionellen Lichtkonzept lassen sich nicht nur ergonomische Standards erfüllen, sondern auch neue Qualitäten in den Arbeitsalltag bringen.

Als Lichtplanungsbüro in Berlin und Antwerpen entwickeln wir Konzepte, die funktional, nachhaltig und atmosphärisch stark sind. Denn wir glauben: Arbeit verdient Räume, die inspirieren, und Licht, das mehr kann als nur leuchten.

👉 Neugierig geworden? Kontaktieren Sie uns und erfahren Sie, wie wir Ihr Projekt ins richtige Licht setzen.

Computer Workplace Lighting Scenario Sketch (One Person)
Alternative Computer Workplace Lighting Scenario Sketch (One Person)
Second Alternative Computer Workplace Lighting Scenario Sketch (One Person)
Computer Workplace Lighting Scenario Sketch (two-person-office)
Sabine De Schutter

Founded in Berlin in 2015 by Belgian born Sabine De Schutter, Studio De Schutter reflects the strong belief that architectural lighting design is much more than just lighting up the built environment.

As independent lighting designers, the studio's focus is on user-centred design, because design is about creating meaningful spaces that positively affect people's lives. Studio De Schutter work focuses on creative lighting for working spaces, custom fixtures for heritage buildings to workshops and installations for public space.The studio's motto = #creativityisourcurrency

Sabine teaches at the HPI d.school, Hochschule Wismar, is an IALD member and the ambassador for Women in Lightingin Germany.

Studio De Schutter wurde 2015 von der in Belgien geborenen Sabine De Schutter (*1984) in Berlin gegründet. Die in Berlin lebende Designerin studierte Innenarchitektur in Antwerpen und Barcelona, hat einen zweiten Master-Abschluss in architektonischem Lichtdesign (HS Wismar) und studierte Design Thinking an der HPI d.school in Potsdam.

Das Studio De Schutter zeigt, dass es beim architektonischen Lichtdesign darum geht, Wahrnehmung zu formen und Erfahrungen zu schaffen. Für Studio De Schutter geht es beim Lichtdesign darum, eindrucksvolle Umgebungen zu schaffen, die das Leben der Menschen positiv beeinflussen. Der Benutzer steht im Mittelpunkt ihres Ansatzes und deshalb lassen sie und ihr Team sich nicht durch konventionelle Beleuchtungsstandards einschränken. Sie arbeiten eng mit ihren Kunden zusammen, um die Vision des Projekts und die Nutzerbedürfnisse zu verstehen und sie mit Licht zu akzentuieren. Das Studio De Schutter hat kreative Lichtlösungen für Arbeitsumgebungen, Lichtkunstinstallationen und kundenspezifische Leuchten in seinem Portfolio. Heute ist es ein vierköpfiges Team von internationalen Power-Frauen, die sich alle leidenschaftlich damit, wie Licht den Raum, die Erfahrungen und Emotionen formt, beschäftigt.

Sabine De Schutter lehrt an der Hochschule Wismar und ist Botschafterin für Women in Lighting (https://womeninlighting.com) in Deutschland.

https://www.studiodeschutter.com
Next
Next

Gartenbeleuchtung – Architektur trifft Atmosphäre im Außenraum