Jeder ist Designer
HEUTE ist scheinbar jede:r Lichtdesigner:in.
Pallavi Dean von Roar hat dieses Thema kürzlich aufgegriffen – und wir könnten nicht mehr zustimmen 💯
In vielen Designfeldern hat sich die Eintrittsschwelle in den letzten Jahren gesenkt. Wer einen Pinterest-Account hat, schnell 3D-Modelle bauen oder Lichtberechnungen durchführen kann, nennt sich plötzlich Lichtdesigner:in.
Ein paar Beobachtungen aus der Praxis:
Unumsetzbare Konzepte: Es werden Ideen an Kund:innen verkauft, die technisch nie realisierbar sind. Meist liegt eine Diskrepanz zwischen Konzept und technischer Umsetzung vor – und das versprochene Lichterlebnis bleibt aus. Mit Photoshop lässt sich schließlich alles schön darstellen …
Qualitätseinbußen: Statt das Konzept, die Produkttypologien oder den Hersteller zu überdenken, wird oft an der Lichtqualität gespart, nur um ein Projekt irgendwie ins Ziel zu bringen.
Leuchtenauswahl ≠ Lichtdesign: Unabhängige Lichtdesigner:innen (IALD) berücksichtigen viele Variablen, wenn sie die Wahrnehmung und Stimmung eines Raumes gestalten. Sie kennen die guten wie die schlechten Aspekte von Licht und schaffen daraus eine ganzheitliche Lichtatmosphäre, die im realen Leben funktioniert.
Design-Leuchten sind kein Garant für Wohlbefinden: Teure Kronleuchter machen einen Raum nicht automatisch angenehmer – sie verraten eher etwas über das Budget. Wir werden regelmäßig gebeten, die Beleuchtung in gerade erst fertiggestellten High-End-Penthouses neu zu planen, weil entscheidende Aspekte der Wahrnehmung ignoriert wurden.
Software ersetzt kein Design: Wer sich ausschließlich auf Berechnungsprogramme verlässt, fokussiert sich zu sehr auf messbare Ergebnisse und verliert kreative Lösungen aus dem Blick. Bei Studio De Schutter gilt: #creativityisourcurrency.
Mehr Licht ist nicht automatisch besser: und auch nicht sicherer. Es ist nur teurer – in Bezug auf Produkte, Installationskosten und Lichtverschmutzung. Da unser Honorar nicht an die Anzahl der Leuchten gekoppelt ist, können wir bewusst auch Dunkelheit gestalten. Wir arbeiten aktuell an Projekten, die Dark-Sky-Richtlinien einhalten und fledermausfreundliche Lichtkonzepte entwickeln.
… und die Liste ließe sich fortsetzen.
Natürlich ist die Zusammenarbeit mit unabhängigen Lichtdesigner:innen nicht für jede:n. Es mag einschüchternd sein – und schwer zu vergleichen, wenn man „kostenlos“ irgendwo ein Konzept bekommt. Doch die Frage ist: Was ist euch wichtig? Eine schnelle Lösung? Ein Konzept mit Vision, das auch realisierbar ist? Eine maßgeschneiderte Antwort auf die Bedürfnisse der Nutzer:innen und des Raums?
Was denkt ihr? Meldet euch gerne, wenn ihr erfahren möchtet, wie wir als unabhängige Lichtdesigner:innen unterstützen können.