Der Einfluss von Algorithmen auf das Design
Wie beeinflusst Künstliche Intelligenz (KI) heute und in Zukunft die Gestaltung von Hotels?
KI ist aktuell in aller Munde und gilt als der neueste technologische Fortschritt, der es Designer:innen ermöglicht, ihre Arbeit zu optimieren und zu beschleunigen. Doch wie kann KI konkret genutzt werden und welchen Mehrwert bringt sie in der Designbranche?
Studio De Schutter beschäftigt sich seit seiner Gründung aktiv mit der Integration neuer Technologien in die Arbeit als architektonische Lichtplaner:innen. Ein prägnantes Beispiel dafür ist das Harry-Potter-Theater in Hamburg, bei dem parametrisches Design zum Einsatz kam, um eine technisch hochkomplexe Lösung zugleich poetisch wirken zu lassen.
Dank parametrischem Design konnte das Studio verschiedene Varianten entwickeln, die auf spezifischen Kriterien und Einschränkungen basierten. Das Projekt umfasst eine Lichtwolke mit über 3.000 Glühlampen und mehr als 7,5 km Kabel. Mithilfe von Rhino und Grasshopper wurde mit der Form der Installation experimentiert und die über 60 unterschiedlichen Pendellängen systematisch zugeordnet.
Während parametrisches Design heute ein Ansatz zur Designautomatisierung auf Basis vordefinierter Regeln ist, geht KI einen Schritt weiter: Sie kann lernen, sich anpassen und Aufgaben übernehmen, die traditionell menschliches Eingreifen erfordern. Damit eröffnet sie ein neues Maß an Anpassungsfähigkeit und kreativer Problemlösung, das über die Möglichkeiten des parametrischen Designs hinausgeht.
Besonders in Einzelhandels- und Hotelketten wird KI großes Potenzial entfalten. Bei der Planung eines Hotellabels steht die Entwicklung und Umsetzung von Markenrichtlinien im Vordergrund. Während sich das Designteam auf die kreative Erarbeitung dieser Guidelines konzentriert, kann KI bei der skalierbaren Umsetzung in den verschiedenen Filialen und Räumen unterstützen.
Die Lichtplanung für das Harry-Potter-Theater verdeutlicht die Synergie von Kreativität und computergestütztem Modellieren als Beschleuniger im Designprozess. Studio De Schutter ist überzeugt: KI wird schon bald die Lücke zwischen repetitiver Arbeit und parametrischem Design schließen – und so Designer:innen mehr Freiraum für das wirklich Kreative geben.